Wiederverwendbarkeit von Maps & Cross-Media-Publishing

Neben dem Single-Source-Publishing (aus einer Quelle baue unterschiedliche Dokumente, z.B. Admin-Handbuch und User-Quickstart) ist auch Cross-Media-Publishing ein wichtiges Schlagwort in der heutigen TR (aus einem Dokument baue verschiedene Outputs, z.B. PDF, HTML und CHM).  Beide Prinzipien finden sich auch in DITA wieder.

Maps in DITA wiederverwenden

Man kann in DITA ganze Maps wiederverwenden. Hierzu muss man im topicref einfach das Attribut format auf ditamap setzen:

<topicref scope=“local“ format=“ditamap“ navtitle=“E-Mail“ href=“../E-Mail/E-Mail.ditamap“/>

Die Topics dieser Map und ihre Hierarchie werden einfach in die Hierarchie der referenzierenden Map eingebaut, d.h. im Output kann man nicht mehr sagen, was auch welcher Map kam. Dies ist überaus praktisch, um beispielsweise nicht nur Wiederverwendung auf Topicebene zu machen, sondern eben auch auf bspw. Kapitelebene.

Cross-Media-Publishing – wie ist die Realität?

Die Crux beim Cross-Media-Publishing ist: das was im Print funktioniert, muss noch lange nicht online funktionieren. Und umgekehrt natürlich.

Hilfemedien unterscheiden sich durch mehr als das Dateiformat. In Online-Hilfen muss man z.B. viel mehr verlinken.

Ich habe nun gerade eine Map angelegt, die sehr stark auf den HTML-Output ausgelegt ist. Ich will dort beispielsweise kein komplettes Inhaltsverzeichnis, weil mir das im Onlineformat zu viel ist. Ein Inhaltsverzeichnis mit 70 Topics ist einfach zuviel (und ein hübsches JavaScript-Aufklapp-Inhaltsverzeichnis ist hier nicht angebracht). Daher habe ich sehr viele Topics auf „toc=no“ gesetzt. Die Beziehungen werden für den Nutzer über die hierarchischen Links und related Links dann schon abgedeckt.

Nun ist die Map fertig und mir wird klar, dass sie so nicht wiederverwendbar ist.  Es ist eine reine HTML-Map und wenn ich ein PDF mit einer ähnlichen Struktur bauen möchte, werde ich eine neue Map bauen müssen, was aber zu Redundanz führt (Böse, böse! BÖSE!). Oder ich ändere je nach Output jedes Mal die toc-Attribute (Blöd, blöd! BLÖD!).

Fazit?

Ich muss schauen, wie sich das entwickelt. Aktuell steht es nicht in Aussicht, dass ich ein PDF benötige, aber in der Informationsarchitektur muss ja ein wenig vorausschauen und ich sehe schon förmlich, wie die PDF-Wolke sich am Himmel zusammenbraut (oh, nicht das falsche Vorstellungen aufkommen: ich sehe meine Auftraggeber nicht als Götter an 😉 ). Leider hab ich bisher nur Schilderungen gefunden, die meine beiden Optionen bestätigen.

Irgendwie muss ich diesen Grat zwischen Cross-Media-Publishing und trotzdem „passend für das tatsächliche Medium“ noch finden. Hmmm.