Nachtigall, ick hör dir twittern!

„Twitter? Darüber kann man Leute kennen lernen?“ Das war die Reaktion eines mir nahestehenden Nicht-Twitterers als ich ihm erzählte, dass ich die eben zufällig getroffene Dame über Twitter kennen gelernt hatte. Tja, und wie ich dann so erzählte, wie toll das mit dem Twittern sein kann, ja, da dachte ich mir, dass könnte ich euch doch auch mal erzählen. Denn ein bisschen mehr TRler könnten da draußen schon twittern 🙂 Daten und Fakten zum Thema „TRler und Twitter“ findet  übrigens in der Zusammenfassung von Utes Thesis. (Während ich diesen Artikel hier schrieb, kam dann auch grad ihr neues, gut zu meinem passendes Blog-Posting Was Social Media für mich nicht ist raus).

Twittern ist Kommunizieren

Um die TR-Twitterei zu fördern, gab es auf der tekom-Frühjahrstagung die folgende Aktion: Wer die meisten werbefreien Tweets twitterte, sollte eine Freikarte zur Jahrestagung 2012 in Wiesbaden gewinnen. Ich fand die Aktion ziemlich gut. Leider hat sie nicht so ganz den gewünschten Effekt gehabt, denn die Tweets mit dem Hashtag #tekomf12 waren am Ende tatsächlich zur Mehrzahl entweder von mir oder eben von Firmen (oder einer gewissen Tagungshelferin – kleiner Wink an dieser Stelle). Ich freu mich natürlich, dass ich nun eben gewonnen habe, aber so fast alleine zu twittern fühlt sich eigentlich gar nicht so toll an. Warum? Weil Twittern nicht nur Publizieren, sondern auch Kommunizieren bedeutet (ein Umstand, den übrigens sehr viele Firmen völlig vernachlässigen). Konferenz-Twittern macht deutlich mehr Spaß, wenn man auch die Sichtweisen anderer lesen kann. Gerne lese ich auch was von Vorträgen, die ich nicht besuchen kann. Eine Konferenz ist zwar an und für sich schon ein soziales Ereignis, aber Twitter bringt noch eine weitere soziale Ebene hinzu. So weiß ich schon vor der Konferenz meist, welche Leute noch so hingehen und wen ich treffen kann – man hat so ein bisschen ein Klassentreffen-Gefühl.

Was bringt Twittern?

Das liegt ganz bei einem selbst. Ich selbst habe Twitter erst einmal nur aus Neugier ausprobiert und mal ab und zu eine Meldung abgesetzt, z.B. wenn ich einen neuen Blogpost geschrieben hatte. Die Leute, denen ich folge, habe ich über verschiedene Blogs und wieder andere Twitterer gefunden. Darunter sind andere TR-Leute aus der ganzen Welt, die mich mit Links und News über die neuesten Trends auf dem Laufenden halten. Aber ich folge auch Leuten, deren Tweets ich einfach gerne lese, und die gar nichts mit der TR-Welt zu tun haben. Ich selbst habe in meinen Tweets schon einen starken Fokus auf meinem Beruf, aber ab und zu twittere ich auch was Privates. Manche ziehen da eine harte Grenze und haben einen beruflichen und einen privaten Account. Mir ist das zu anstrengend und daher twittere ich nun eben so wie ich eben twittere.

Richtig interessant wurde die Twitterei für mich als ich anfing mit anderen Twitterern in Kontakt zu treten, d.h. auf ihre Tweets zu antworten oder sie zu retweeten. Und so kam es dann, dass ich mit der Zeit den einen oder anderen Twitterer im sog. „Real life“ traf. Die meisten auf der tekom-Jahrestagung und manch eine auch einfach im Büro einen Stock über mir 😉 Und das waren eigentlich immer tolle Begegnungen – auch wenn man manchmal Probleme hat, die Leute bei ihrem echten Namen zu nennen, wenn man sie die meiste Zeit unter einem Pseudonym kennt 😉

Fazit

Mir hat das Twittern gerade in fachlicher Sicht sehr viel gebracht und mir auch zu einigen netten Bekanntschaften verholfen – das will ich definitiv nicht missen. Daher will ich noch mehr TRler ermutigen sich Twitter mal anzuschauen (ein paar allgemeine Twitter-Erklärungen  finden sich in diesem Artikel von Markus Nickl) und loszutweeten.  Es ist angezwitschert! 🙂

EDIT: Martin hat einen Tagungs-Twitter-Guide geschrieben. Sehr empfehlenswert!

11 Gedanken zu „Nachtigall, ick hör dir twittern!“

  1. Hallo Marijana,

    bin gerade von der re:publica zurück und ich muss sagen: Konferenz-Twittern ist der Wahnsinn: ein kontinuierlicher Gedanken- und Meinungsstrom, der einen guten Vortrag bereichert und einen schlechten Vortrag doch noch witzig macht.

    Dort war die Twitterer-Dichte allerdings auch *etwas* höher als bei der tekom, was in bis zu 70 Tweets/Minute zum #rp12-Hashtag resultiert; schon fast zu viel.

    Wenn wir bei den tekom-Tagungen mal auf 20 Tweets/Minute kommen, dann haben wir’s geschafft. Und dann gehen auch diese seltsamen Werbetweets von Tintenfisch & Co. unter …

    Schöne Grüße
    Martin

  2. Da erinnerst du mich gerade noch an einen weiteren Aspekt: das Teilhaben an Konferenzen, die man nicht besuchen kann. Die re:publica hab ich von Weitem über Twitter verfolgt und das hat soviel Spaß gemacht, dass ich mir den Besuch für 2013 vorgenommen habe 🙂

  3. Ich fand es auch schade, dass es so wenig war, egal ob Fachtweets oder privates, scheinbar gab es aber auch Leute, die das anders gesehen haben und sich gefreut haben, dass so viel getwittert wurde.

    Aber verdient gewonnen und sehr schönes Plädoyer!

  4. Ein Effekt, der mich bei Twitter wirklich überrascht hat: es hat für mich in der Vergangenheit auch hervorragend als Experten-Suchmaschine funktioniert. Man findet einerseits über die Hashtags extrem aktuelle Informationen, aber vor allem bekommt man überraschend viele (teils sogar fundierte 😉 ) Meinungen zu konkreten Fragen, wie „Welches Screencasting-Tool soll ich verwenden usw.“.
    Und natürlich lernt man überraschend nette Menschen kennen!

  5. Hallo Marijana, ein schönes Plädoyer von dir, da kann ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen! Insbesondere Axel, bei dem es nämlich auch so war, dass ich ihn zuerst über Twitter „kannte“ und dann erst auf der Jahrestagung getroffen hab. Ich bin gespannt, wer sich traut, sich noch zu uns TR-Twitterern zu gesellen. (Übrigens danke für’s Erwähnen!)

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