Linkklassen und Usability

Das DITA-Open Toolkit unterscheidet im XHTML-Output zwischen Links auf Concepts, References und Tasks. Konkret werden die Links wie hier angezeigt:

Mal abgesehen davon, dass die vom Open Toolkit mitgelieferten deutschen Standard-Überschriften „Zugehörige Konzepte/Tasks“ etwas wunderlich klingen, bin ich persönlich kein Freund dieser Aufteilung der Links.

Ich habe z.B. an der Hochschule gelernt, dass solche Topic-Beziehungen klassifiziert und standardisiert werden sollten. Zum Beispiel indem man festlegt, welche Topictypen einander verlinken dürfen und wie. Das finde ich auch absolut okay und notwendig, denn so kann man verhindern, dass unsinnige Link-Urwälder entstehen in denen jedes Topic jedes andere Topic verlinkt, was dann am Ende nicht mehr sehr hilfreich für den Nutzer ist.

Aber: ich bin mir nicht sicher, ob diese Klassifizierung dem Nutzer an dieser Stelle unbedingt so vermittelt werden muss. Hat der Nutzer tatsächlich etwas davon, wenn ich ihm sage: hier kannst du verwandte Anleitungen finden und hier verwandte Erklärungen? Manchmal weiß der Nutzer doch selbst gar nicht so genau was er sucht und ist so eine Klassifizierung nicht vielleicht einfach nur ein Stolperstein?

In meinen Augen ringt so eine Aufteilung dem Nutzer noch einmal eine Entscheidung zuviel ab, die er auf der Suche nach der passenden Information treffen muss.  Er muss sich dann nochmal fragen: „Ja, was such ich denn eigentlich?“ und ehrlich gesagt ist man nicht in der Stimmung über so etwas nachzudenken, wenn man Hilfe sucht. Daher plädiere ich dafür verwandte Links unter einer Überschrift zusammenzufassen. Mir geht diese Aufteilung auf Nutzerseite einen Schritt zu weit und sie hat so ein bisschen was von „Ich mach es so. Weil ich es kann.“

Wie seht ihr das? Was macht ihr mit Links auf verwandte Themen und warum?

4 Gedanken zu „Linkklassen und Usability“

  1. Also, ich meine, die Klassifizierung von Links kann in den Hintergrund treten, wenn man gute, sprechende Link-Namen hat. Häufig geht ja bereits aus dem Header schon hervor, ob ein Link nun zu einem Konzept oder einem Task führt:

    Was ist Fruchteis?
    Sorbets und andere Eisarten
    Speiseeis zubereiten

    Generell versuche ich, solche strukturierenden Elemente wie „Zugehörige Konzepte/Tasks“ zu vermeiden. Sie sind meistens „tote Wörter“, die ich gar nicht mehr lese, sondern nur noch als Trennlinie zwischen verschiedenen Nutzinhalten wahrnehme.

  2. Hi Kai, danke für deinen Kommentar. Er hat mich auch daran erinnert, dass wir hier nun auch mal definitiv entscheiden müssen, ob wir für Concepts eine „Was ist…?“-Form für die Titel nehmen 🙂

  3. Auf jeden Fall hat Kai recht: Aus der Überschrift sollte sich unbedingt schon der Informationstyp erkennen lassen. Schließlich werden viele Themen nicht nur über Links sondern auch über Inhaltsverzeichnis und Suche aufgerufen. Und auch da möchte der Leser ja schon vorher wissen, was ihn hinterher erwartet. Die Frage ob Links unter differenzierenden Überschriften stehen sollten, würde ich von der Komplexität des Themas (und damit vom Umfang der Hilfe) abhängig machen: Bei kleinen Projekten mit wenigen Links nein, bei komplexen Themen mit vielen Links ja.

  4. Marc, gute Idee, die ich mal versuche, als Regel zu formulieren: „Schreibe Deine Überschriften so, dass sie als Suchergebnis aussagekräftig sind.“ Ich glaub, wenn man das hinkriegt, ist man einen guten Schritt weiter.

    Marijana, sag mal Bescheid, wie Eure Entscheidung über Concepts-Überschriften ausgegangen ist. Einerseits würde ja nur „Fruchteis“ (bei konsequentem Gebrauch) genügen, andererseits sind Concepts dann schwierig von Reference Topics zu unterscheiden.

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