Kosten-Nutzen… und der Nutzer

Sarah O’Keefe hat unlängst folgenden Satz getwittert:

„Single sourcing can privilege organization needs over end user needs“

Das hat mich an die Zeit erinnert, als ich im Studium die Standardisierung in der Dokumentation kennenlernte. Es wurde einem beigebracht, dass das total toll für den Nutzer ist, weil alles viel eindeutiger ist und damit verständlicher.

Mein Gedanke lautete aber damals schon ungefähr:

„Standardizing can privilege organization needs over end user needs“

Was die Standardisierung von beispielsweise Syntax angeht, war ich schon immer etwas skeptisch. Meiner Meinung nach liegen die Vorteile hier mehr bei der „Organisation“, denn mit standardisierten Sätzen hat man eine höhere Wiederverwendung, niedrigere Übersetzungskosten. Hier ist der Kosten-Nutzen-Faktor für die Firma, bzw. den Redakteur echt prima.

Aber ich finde es als Autor auch teilweise dröge standardisierte Sätze zu bauen. Als Nutzer die ganze Zeit nur „Klicken Sie hier. Klicken Sie da.“ zu lesen, ist noch un-spannender. Ziehtder Nutzer hier wirklich einen Nutzen draus? Ich glaube, dass diese Gleichförmigkeit viele Nutzer etwas abstumpfen lässt und sie dabei das eigentlich Wichtige auch eventuell überlesen. Kann man den Nutzer gleichzeitig bei der Stange halten und sich als Redakteur trotzdem das Leben einfacher machen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Das Thema „Leseanreize“ hatten wir ja schon mal, aber genügt das?