Spaß, Spaß… wir wollen Spaß!

Es ist wahr, was man so oft sagt: zwingt man sich erst einmal wieder zum Schreiben, fallen einem schon tausende Sachen ein, die man bloggen will 🙂

Die Kollegen vom Joomla-Buch haben einen Blogpost zum Thema Humor in der technischen Doku gemacht. Den Ansatz finde ich recht interessant, wobei mir ganz persönlich hier noch gute Beispiele fehlen, um das ganze etwas zu veranschaulichen. Aber dazu muss man wohl den Vortrag der Kollegen auf der tekom-Frühjahrstagung besuchen, was mir nicht vergönnt sein wird, da mich der Rest des Programms nicht sehr anmacht. Aber hey, vielleicht sind sie so multimedial und filmen das ganze und laden es bei youtube hoch 😉

Spaß beim Lesen – culture clash

Ich habe schon relativ viel Fachliteratur auf Englisch gelesen und egal ob es ein englischer Artikel zu Goethe oder Heine war oder Steve Krugs Don’t make me think, ich hatte immer das Gefühl, das das beim Lesen mehr Spaß macht  als ein deutsches Buch. Da ist immer ein Augenzwinkern, eine kleine Anekdote oder ein lockerer Spruch dabei, die einem zum Schmunzeln bringt und dabei die Identifiktation und das Verstehen fördert. Allein eine Buchreihe mit dem Titel „A brain-friendly guide“ bringt mich schon zum Lachen 🙂

Gerade im wissenschaftlichen Bereich scheint es in Deutschland wichtig zu sein im Schriftlichen immer bierernst zu bleiben, weil man sonst eben auch nicht ernst genommen wird. Ich glaube kaum, dass die Amerikaner humorvoller sind als die Deutschen, denn humorvolle Vorträge u.ä. habe ich schon oft erlebt, nur im schriftlichen Bereich ist vieles noch sehr verschnarcht.

Spaß in der Doku?

Leseanreize zu schaffen ist auch für uns Doku-Schreiberlinge wichtig – der Leser soll nicht beim Anblcik schon denken: „Ok, ne. Ne, das les ich nie. Oh, mein Gott!“. Aber mit dem Humor ist es so eine Sache, finde ich. Sehr oft konsultiert der Leser die Doku in einer Stresssituation:

&%/*!$ nochmal! Warum macht das Ding nicht was ich will?! Wo ist die HILFE?

Ich persönlich drehe ab, wenn mir jemand in Stresssituationen schriftlich oder persönlich mit Humor kommt (wem ist schon zum Lachen zumute, wenn Word kurz vor dem Fertigstellen der Doku die Formatvorlagen des 200-Seiten-Dokuments zerschießt?). Daher kann ich mir vorstellen, dass so mancher Leser sich veräppelt vorkommt, wenn man auf die lustige Tour kommt.

Es ist ja auch eine Frage des Produkts, um das es geht: habe ich eine Business-Software, die von eher konservativen Leuten gelesen wird oder eine Messenger-Software bei der die jüngere Clientel den einen oder anderen lockeren Spruch cool findet? Passt der Humor zur restlichen Kundenkommunikation?

Spaß in Beispielen

Mein persönlich einziges Einsatzgebiet von Humor in der Doku sind Beispiele. Hier kann man den Nutzer mit einem kleinen Seitenhieb auf das Alltagsleben abholen, wie etwa hier:

Angenommen Ihr Kollege ist in Urlaub gefahren und hat vergessen das Dokument vorher zum Bearbeiten freizugeben und Sie müssen es nun eigentlich veröffentlichen. In diesem Fall können Sie diese Funktion…

Jedem Büromensch fällt doch dazu gleich eine eigene Anekdote ein, was so der ein oder andere vor dem Urlaub vergessen hat zu tun 😉

Ganz abgesehen davon, dass es einem auch als Schreiberling Spaß macht, solche Beispiele zu erfinden. Hier kann man wirklich kreativ werden und mal vom Sachlichen wegkommen.